Baustart bei einem ZiKK

77,4 Millionen Tonnen Müll im Jahr – ¾ davon am Bau

Ein Bericht des Umweltbundesamts in Österreich gibt einen Einblick in die Müllberge des Landes. Stolze 77,4 Millionen Tonnen Abfall fielen an – eine kleine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren. Doch das Problem ist nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Abfalls, denn die Übeltäter sind leicht identifiziert: Aushubmaterialien und Abfälle aus dem Bauwesen bildeten mit ca. 75% den größten Anteil. Dabei verschwenden wir eine enorme Menge an Ressourcen – ohne dass ein eigentlicher Wert geschaffen wird, etwa Lebens- oder Wohnraum – wir betrachten diesen Müll als notwendig und unvermeidbar. Das ist in Zeiten des Umweltbewusstseins und der Nachhaltigkeit mehr als bedenklich und einfach ein falscher Ansatz.

Das zeigt, dass es dringend notwendig ist, kluge Abfallmanagementstrategien zu entwickeln – vor allem in den Bereichen Bau und Siedlung – und neben dem Thema Recycling insbesondere auf Müllvermeidung zu fokussieren. Denn um Müll, der nicht produziert wird, muss sich niemand kümmern. „Aktuell arbeitet die Bauwirtschaft am Sondermüllproblem der Zukunft! Die Entsorgungskosten eines Gebäudes liegen jetzt schon nahe an den Errichtungskosten – und die Verbundbaustoffe, die wir aktuell einsetzen, werden das Problem in Zukunft jeden Tag vergrößern“, betont Stefan Schrenk.

Wir kleben Erdöl auf unsere Häuser

Die Notwendigkeit der Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft wird hervorgehoben. Das bedeutet, wir müssen uns darauf konzentrieren, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern und Recyclingprozesse zu fördern und die Baumaterialien, beispielsweise Dämmstoffe, überlegt zu wählen. Nur so können wir die Umweltauswirkungen minimieren, denn die im Moment scheinbar billige Lösung wird uns in Zukunft teuer zu stehen kommen.

Greifbare Alternativen

Innovation und Forschung sind dabei sicher ein wesentlicher Aspekt, dabei gibt es aber schon Initiativen, die schon laufen. Das ZiKK 2.0 Plugin Haus kann dafür als Beispiel hervorgehoben werden. Es verzichtet auf fixe Verbindungen und setzt statt dessen auf Steckverbindungen, Dämmplatten werden nicht verklebt und alle Gebäudebestandteile sind demontierbar. „Mein Anspruch ist es nicht nur die Ärmel, sondern auch die Bauwelt umzukrempeln und zu zeigen, dass es anders geht!“, zeigt sich Stefan Schrenk überzeugt.

In der Zukunft bauen wir vielleicht einen Tisch

Wir haben damit die Vision einer ressourcenschonenden Bauweise in die Wirklichkeit gebracht. Unser Konzept betont die Schönheit des Einfachen und Authentischen, während es gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck minimiert. Wir stellen uns die Frage, was ist notwendig und was nicht. Jeder Baustoff wird mit Bedacht ausgewählt, um seine Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit sicherzustellen. Ressourcenschonendes Bauen ohne Verbundmaterial wird so zu einer Reise, bei der Nachhaltigkeit und Design Hand in Hand gehen und wer weiß, möglicherweise wird aus dem Holz der Innenwände im ZiKK 2.0 Haus eines Tages ein Tisch gebaut, wenn das Gebäude schon nicht mehr steht. Es wäre jedenfalls möglich.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.at/news230708#:~:text=Das%20gesamte%20Abfallaufkommen%20%C3%96sterreichs%20lag,12%2C5%20Millionen%20Tonnen%20dar.

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