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Bodenverbrauch in Österreich: Die Fakten, die uns wachrütteln sollten
Heute werfen wir einen genaueren Blick auf eine Entwicklung, die unsere Umwelt beeinflusst und in der Baubranche oft nicht genug Beachtung findet: nämlich den Bodenverbrauch in Österreich.
In den letzten 20 Jahren hat sich der Bodenverbrauch um 27% erhöht, und allein im Jahr 2021 wurden 42 km² verbraucht, wovon beeindruckende 41% versiegelt wurden. Das sind 11,5ha pro Tag – oder 18 Fussballfelder! Wenn dieser Trend anhält, würde alle neun Jahre eine Fläche größer als Wien verbraucht werden. Das sind Zahlen, die man nicht ignorieren kann.
Laut Umweltbundesamt wurden bis Ende 2019 in Österreich 5.729 km² oder etwa 6,8% der Gesamtfläche des Landes verbraucht. Davon sind nur etwa 2.354 km² oder 2,81% tatsächlich versiegelt.
Jetzt stellt sich die Frage: Warum ist das wichtig? Nun, Bodenversiegelung hat weitreichende Konsequenzen. Wir reden hier nicht nur über ökologische Probleme, sondern auch über Dinge, die uns alle betreffen. Hochwasserereignisse nehmen zu, fruchtbarer Boden geht verloren.
Der nicht versiegelte Boden hat die Eigenschaft, Wasser aufzunehmen – bis zu 2.000 m³ pro Hektar, um genau zu sein. In Gebieten mit hohem Versiegelungsgrad ist somit die Wasseraufnahme beeinträchtigt, da das Wasser schneller abgeleitet werden muss und die Gefahr von Hochwasserereignissen, wie wir in den letzten Jahren bereits gespürt haben, deutlich steigt.
Es gibt noch weitere Folgen. Die Versiegelung führt zu einem Verlust biologischer Funktionen des Bodens, besonders des wertvollen Humus. Das bedeutet nicht nur Einbußen für die Landwirtschaft, sondern auch für unsere Nahrungssicherheit. Denn auf 42 km² könnte man Nahrungsmittel für circa 17.000 Menschen anbauen.
Die Gefahren für die Bildung von „Hitzeinseln“ in städtischen Gebieten ist ebenfalls besorgniserregend. Die Temperaturunterschiede können bis zu 5 °C betragen, und die Zahl der Hitzetoten in Österreich ist im Steigen begriffen.
Was müssen wir tun?
Es wird deutlich, dass wir Maßnahmen ergreifen müssen. Intelligentes Bauen, effiziente Nutzung versiegelter Flächen, inklusive Revitalisierung und die Berücksichtigung nachhaltiger Alternativen um Neuversiegelung zu begrenzen sind Schlüssel. Der Boden, auf dem wir stehen, ist schließlich eine endliche Ressource, die wir schützen müssen.
Wir haben mit ZiKK 2.0 schon vor einigen Jahren gezeigt, dass gebaut werden kann, ohne Beton in unseren Fundamenten einzusetzen. Die Schraubfundamente, die wir einsetzen, machen uns nämlich auf zwei Arten glücklich: einerseits sind sie schnell errichtet und können gleich bebaut werden und andererseits bleibt der Boden unter dem Haus durchlässig für Bodenlebewesen und Wasser. Außerdem tragen wir auch mit unserer Dachbegrünung ein wenig dazu bei, dass Wasserspeicher erhalten bleibt. Auch mit Vertical Farming beschäftigen wir uns bei unserem Musterhaus in Vitis – denn da können gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, nämlich Nahrungsmittel auf kleinster Fläche und andererseits kann Schutz gegen sommerliche Überhitzung geboten werden.
Lasst uns die Informationen über Bodenversiegelung teilen, darüber sprechen und uns für nachhaltige Entscheidungen einsetzen. Der Boden, den wir heute schützen, bestimmt die Lebensqualität von morgen. Bleibt informiert, bleibt engagiert!
Quellen:
https://www.umweltberatung.at/bodenversiegelung-und-flaechenverbrauch
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